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Kurztrip zum Bauernhof

Erstellt am 09.09.2024

Einblicke ins Stallleben
Um die Arbeit, die die Bauern für unsere beliebten SalzburgMilch Produkte leisten, besser verstehen zu können, haben wir Lehrlinge uns früh morgens auf den Weg zu einer unserer Bauernfamilien und deren Betrieb gemacht. Nach einer kurzen Autofahrt sind wir dort auch angekommen.
 

Wir wurden herzlichst begrüßt und schon beim Betreten des Hofes konnte man den großen Zusammenhalt innerhalb der Familie spüren. Bevor es los ging, hat uns die Familie ihren Alltag auf dem Hof geschildert. Neben seiner Tätigkeit als Bauer arbeitet Herr Ebner, der Vater der Familie, nämlich auch in einem regulären Job. Um den Spagat zwischen Berufsleben und Landwirtschaft zu schaffen, packt die ganze Familie tatkräftig an, also auch die Ehefrau von Herrn Ebner und seine Eltern. Nach den lebhaften Erzählungen, wie sich der Alltag am Hof gestaltet und wie die Beziehung der Bauern zu den Tieren ist, haben wir einen sehr spannenden und informativen Betriebsrundgang erhalten. Familie Ebner erklärte uns, wie viel Grund sie bewirtschaften und dass sie sich auf ihrem Hof für die Bio-Haltung entschieden haben. Unsere Tierärztin, Dr. Katharina Lichtmannsperger, die uns an diesem Tag zum Hof begleitet hat, klärte uns dann noch über unterschiedliche Haltungsformen in Österreich auf, diese reichen vom Laufstall über die Kombinationshaltung, den Auslaufstall, die Weidehaltung bis hin zur Bio-Haltung, wie sie von Familie Ebner praktiziert wird.

 

Eine spannende Tour durch den Stall
Wo Rohstoffe für die Lebensmittel-Erzeugung gewonnen werden, ist Hygiene naturgemäß ein großes Thema. Um bei unserem Stallbesuch keine Bakterien einzuschleusen, die dann bei den Kühen zu Krankheiten oder Infektionen führen könnten, habe wir uns in schicke grüne Mäntel geschmissen und uns für eine Führung durch den Betrieb bereit gemacht. Herr Ebner hat uns gezeigt, welche Geräte und Maschinen auf seinem Hof zum Einsatz kommen und inwiefern sie ihm bei der Bewirtschaftung des Hofes helfen. Familie Ebner hat sich zur Unterstützung des Melkvorgangs auch einen Melkroboter zugelegt, habt ihr so einen schonmal gesehen? Ich war fasziniert, denn ich war damit das erste Mal in meinem Leben konfrontiert. Wie auch in anderen Unternehmen hat die Technik auch in der Landwirtschaft Einzug gehalten, sie sorgt für mehr Effizienz und macht an anderer Stelle wichtige Arbeitskapazitäten frei. Dadurch gewinnt man mehr Arbeitszeit, die in anderen Bereichen genutzt werden kann. Wie zum Beispiel, um auf eine hohe Qualität des Grundfutters und die Pflege der Tiere zu achten.




Nach der Stallführung und den ganzen verschiedenen Einblicken wurden wir von der Familie mit Kaffee und Kuchen versorgt, was wir sehr geschätzt haben. Von unserer Tierärztin haben wir eine Einschulung über den Ablauf des Melkprozesses bekommen. Hier haben wir erfahren, wie oft eine Kuh am Tag gemolken wird und wie viel Milch sie dabei circa abgibt, welches Futter gesund und ungesund für die Tiere ist und wie die Milch weiterverarbeitet wird. Danach ging es nochmals in den Stall, wo wir die gerade einmal ein paar Wochen alten Kälber sehen durften. Wir haben erfahren, dass Kälber kurz nachdem sie zur Welt gekommen sind, zweimal täglich mit einer Flasche gefüttert werden. Auch die Gesundheitschecks bei den Kälbern sind sehr genau, denn gesunde Kälber sind die Grundlage für leistungsstarke Kühe.
 

  Irgendwann haben nicht nur die Kühe Hunger bekommen, sondern auch wir, und so haben wir uns unser Essen bei einem örtlichen Gasthaus schmecken lassen. Schließlich brauchten wir Kraft, um unser Gehirn zu stärken. Am Nachmittag durften wir die Liegematten, die das Gewicht der Kuh sozusagen auffangen und das Liegen dadurch bequemer machen, testen. Außerdem haben wir alles rund um das Thema Klauenpflege der Kühe erfahren. Die Klauen bei den Kühen kannst du dir so wie die Nägel bei uns Menschen vorstellen. Die Klauenpflege ist ein wichtiger Aspekt der Tiergesundheit und des Wohlbefindens, da Kühe Weichboden- und Zehenspitzengänger sind und diese durch langes Gehen und Stehen auf hartem Untergrund verletzt werden können. Deshalb werden die Klauen zweimal im Jahr gepflegt.
 

Später hatten wir eine Schulung mit unserer Tierärztin, wo es unter anderem auch ein kleines Quiz über die ganzen Informationen des Tages gab. Bei diesem haben wir darüber gesprochen, wie oft eine Kuh am Tag gemolken wird, wie oft und mit welchem Futter sie gefüttert wird, wie lange eine Kuh trächtig ist, wie oft sie am Tag gefüttert wird und wie oft sie ihr Futter wiederkaut, wie viele Mägen sie hat, wie viel Liter Wasser sie benötigt und wie alt eine Kuh wird.




Über Bakterien und Viren haben wir auch gesprochen, das ist ein großer Part des Schulstoffs unserer Milchtechnologie-Lehrlinge. Hierbei haben wir Näheres über Hemmstoffe und Zellzahlen gelernt. „Als Hemmstoff werden Substanzen bezeichnet, die das Wachstum von Lebewesen und Mikroorganismen hemmen oder abtötend wirken. Solche Stoffe werden deswegen auch zur Erregerbekämpfung bei Erkrankungen und Entzündungen oder zur Reinigung und Desinfektion verwendet“ (Quelle: Was verstehen wir unter Hemmstoffen | Landwirtschaftskammer Niederösterreich (lko.at)).  Bei der Zellzahl wiederum geht es um die Werte der Kuh, hierbei kommt es auf den Gesundheitszustand der Kuh darauf an. Hochwertiges Futter und die artgerechte, stressfreie, gesunde Haltung der Kühe sind hier wichtige Punkte, die zu guten Werten beitragen.
 

Auch unser Wissen über die Laktation wurde aufgefrischt. Laktation? Was ist das? Laktation ist ein Fachausdruck für die Milchabgabe. Die Laktationsperiode ist der Zeitraum, in dem die Kühe Milch geben. Bei Kühen dauert das 305 Tage im Jahr. Wenn es dir leichter fällt, kannst du es dir auch wie einen Melkzeitraum vorstellen, der nur unterbrochen wird, wenn eine Kuh trächtig oder krank ist.

 

Meine Eindrücke
Alles in allem fand ich, dass es ein sehr gelungener und schöner Tag war. Man sollte die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern, sowie auch die der Kühe, wertschätzen und respektieren. Es ist schwierig, die Arbeit und Mühe der Landwirte einzuschätzen, da einem als Konsument nicht so sehr bewusst ist, welche Arbeit in einem Produkt steckt und deshalb hat mein Besuch auf dem Bauernhof der Familie Ebner dazu beigetragen, diese nun besser nachvollziehen zu können. Doch es gibt auch andere Bauernhöfe, wo die Landwirte oft auch nur zu zweit sind, diese haben dann meistens eine andere Betriebsgröße und einen kleineren Viehbestand, kümmern sich aber wie die größeren Höfe mit Herz, um die Fürsorge und Pflege ihrer Tiere.
 

An diesem Tag hat mich persönlich am meisten der Melkroboter fasziniert, da ich so einen noch nie gesehen habe. Die Vorstellung, ein automatisches Gerät zu haben, welches jede Kuh selbständig melkt und somit in dem Bereich für Arbeitserleichterung sorgt, finde ich echt faszinierend. Natürlich war aber auch der Hofrundgang sehr besonders und eine neue interessante Erfahrung.
 

Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Beitrag einiges an Wissen weitergeben. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Lehrlings-Abenteuer und wenn ihr dieses nicht verpassen wollt, dann kann ich euch nur empfehlen, weiterhin unseren Blog zu besuchen.

 

Bis bald und noch einen schönen Tag,

Dominic

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